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Manfred war überaus wahrheitsliebend

Event ID: 492

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Der rote Kampfflieger von Rittmeister Manfred Freiherrn von Richthofen, 1933, Eingeleitet und ergänzt von Bolko Freiherr von Richthofen, mit einem Vorwort von Generalfeldmarschall Hermann Göring, Verlag Ullstein & Co, Berlin

02 May 1904

50.84890767354939, 16.476310886960174
Władysława Sikorskiego 19, 58-105 Świdnica, Polen
Swidnica
Schweidnitz

Source ID: 22

Der rote Kampfflieger von Rittmeister Manfred Freiherrn von Richthofen, 1933, Eingeleitet und ergänzt von Bolko Freiherr von Richthofen, mit einem Vorwort von Generalfeldmarschall Hermann Göring, Verlag Ullstein & Co, Berlin p.  21 

“Manfred war überaus wahrheitsliebend. Meine Mutter kann heute noch nicht genug rühmen, in welchem Maße sich die Eltern stets auf ihn verlassen konnten. Er gab präzise und klare Antworten auf jede Frage, ohne Rücksicht darauf, was die Folgen für ihn sein konnten. So hatte er einmal aud dem großmütterlichen Gute als zwölfjähriger Junge seine Jagdpassion nicht züglen können. Als er auf der Weistritz keine wilden Enten finden konnte, erlegte er einige zahme, die dann im Entenstall der Großmutter fehlten. Manfred wurde in strenges Verhör genommen, aber das dauerte nur eine halbe Minute. Er kam gar nicht auf den Gedanken, seine Tat leugnen oder gar beschönigen zu wollen. Und die gute Großmutter verzieh von Herzen gern ihrem Enkel, der nicht lügen konnte. Diese ersten “Jagdtrophäen” Manfreds, drei Erpelfedern, hängen noch heute in seiner Stube in Schweidnitz. Die Besucher werden sie nicht ohne Rührung ansehen können. So hat Manfred in seiner Mutter diese Empfindungen und diese Überzeugung von der Wesenart Manfreds in die kurzen Worte zusammenzufassen: “Er stand fest, whohin er gestellt war.” Dieser Glaube an eigenes Können, gepaart mit innerer Vornehmheit und selbstverständlicher Bescheidenheit, haben, wie ich glaube, menin Bruder im besonderen Maße befähigt, ein wirklicher Führer zu sein. Seine Ulanen, als er Leutnant war, und später alle seine Untergebenen im Jagdgeschwader Richthofen konnten ihm felsenfest vertrauen. Er sagte ihnen keine Schmeicheleien, aber er schützte sie und hielt sein Wort, und Dienen unter ihm wurde erleichtert durch den Frohsinn und die Heiterkeit, ja oftmals durch den Übermut, mit dem er sich auch schwersten Aufgaben gegenüber gewachsen zeigte. Denn in einem war er allen, die ihm im Kriege zu folgen hatten, ein vielleicht beispielloses Vorbild: in der Tapferkeit seines Geistes, in dem absoluten Mangel jeder Furcht, ja in der völligen Unmöglichkeit, sich überhaupt einen Vorgang oder ein bevorstehendes Ereignis vorstellen zu können, das für ihn mit irgendeinem gefühl von Angst verbunden sein könnte.”

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